EINIGE GEDANKEN ...

... ÜBER DES KAISERS NEUE KLEIDER

Man hört hier ständig von einigen Leuten, wie gut es vorangeht mit der Vernetzung/Verbindung

von sozialen Gruppen, Gewerkschaften, Studenten.

Sieht sich ein interessierter Mensch die Vorgänge allerdings näher an, so fällt doch die

weitest gehende Nacktheit der Angelegenheit auf.

 

EINIGE BEISPIELE DAFÜR :

Für die Demonstration am 13.12.2003 hatte ein Bündnis aus verschiedenen Kräften unter

anderem einige Gewerkschaftsfürsten sowie der DGB Berlin/Brandenburg aufgerufen. Diese

sollte der Empörung der Studenten über die massiven Verschlechterungen im Bildungsbereich,

aber auch der Empörung weiter Teile der Bevölkerung über Angriffe des Staates mittels Agenda

2010, Hartz-Gesetze,......... Ausdruck geben.

Die studentischen Aktivisten hatten mobilisiert, es kamen gut 30.000 Menschen zusammen. Die

Gewerkschaftsfürsten müssen irgendwie das mobilisieren "vergessen" haben, der Anteil dieses

Spektrums an der Demonstration war mehr als mäßig (einige hundert).

Die Samstagsdemo der Studenten musste sich auch nicht gerade gegen ein überrennen ihrer

Demonstration durch außerstudentische Gruppen erwehren. Wir waren bei fast jeder

Samstagsdemonstration der Studenten, das Vorhandensein einer kämpferischen Vernetzung

insbesondere mit den Gewerkschaften war für uns nicht feststellbar.

Der Aktionstag zur Lesung des Berliner Haushalts, glänzte weitestgehend durch Abwesenheit

von Menschen außerhalb des studentischen Spektrums. Auch hier muss wohl insbesondere von

den Gewerkschaftsfürsten innerhalb der Vernetzung die Mobilisierung wieder mal "vergessen"

worden sein.

Wieder waren es im wesentlichen Studenten, die agiert und den Kopf hingehalten haben.

 

Uns wundert nicht, dass der studentische Widerstand nachlässt, das kann keine einzelne Gruppe

leisten was hier notwendig ist.

Wir würden eine massive Verbindung der verschiedenen Bevölkerungsgruppen, die zu Unrecht

den Angriffen dieses Staates ausgesetzt sind, begrüßen. Es hat aber aus unserer Sicht keinen

Sinn, sich selbst in die Tasche zu schwindeln.

Die „Vernetzung", die hier angeblich stattgefunden hat, besteht aus unserer Sicht im wesentlichen

darin, dass der schon aus der Vorbereitung der Demonstration für den 1.11.2003 bekannte

Klüngel wieder wichtige Schaltstellen besetzt hat und das ganze zur gelungenen Vernetzung

erklärt. Tatsache ist aber wie jeder sehen kann, dass sie nichts machen das weiterbringt, nicht

mobilisieren.

Sie denken offenbar nicht im Traum daran tatsächlich ihre organisatorischen Möglichkeiten zu

nutzen. Sie haben die Kraft und den Mut des studentischen Protestes benutzt und sich auf diesen

Erfolg drauf gesetzt um ihren Nimbus, der ihnen nicht zusteht, aufrecht zu erhalten.

Dies kennen wir nur zu gut aus der Vorbereitung der Demonstration zum 01.11.2003. Mit dem

Unterschied, dass einige ehrliche Kräfte damals ihre Manöver zumindest teilweise frühzeitig

erkennen und auch teilweise die Machenschaften durchkreuzen konnten.

Am 04.01.2004 konnte in einer Sitzung dieses Bündnisses gut beobachtet werden in welcher

Weise diese Leute agieren. Personen von denen kritische Redebeiträge zu erwarten waren

konnten entweder gar nicht reden oder nur auf Druck eines Teils der Versammlung.

Tricksen, schauspielern, undemokratisch agieren und wenn es gar nicht anders geht mit Hilfe von

Staatsfunktionären sich die Dominanz erpressen.

Bei dem putschartigen Vorgehen eines Teils der Berliner Vorbereitungsgruppe für die

Demonstration am 01.11.2003, mussten wir mit Verwunderung feststellen, wie verwoben dieser

Putschistenklüngel mit Staatsfunktionären des Berliner Regierungsapparates ist. Beim

recherchieren dieser Verbindungen haben uns regelrecht die Ohren geschlackert, dabei handelt

es sich mal um Zuarbeiter für einen Senator, mal Abgeordnete und Verteidigerin der Berliner

Regierungspolitik, mal Spitzenfunktionär der Berliner Regierungs-PDS, mit anderen Worten ein

einziger Sumpf.

Und mit solchen Leuten mauscheln und kaupeln dann Spitzenleute aus zig Organisationen oder

Gruppen, wie z.B. DKP,SAV, Verdi, Linksruck, oder Attac, und manche von diesen Leuten sind

mehrere Organisationen in Personalunion.

Da wundert es dann tatsächlich nicht, dass der Widerstand hier nicht so richtig vorankommt.

Sollen diese Leute denn wirklich ernsthaft gegen ihre eigenen Kumpels vorgehen, das kann man

sich doch kaum vorstellen.

Auf der anderen Seite mussten wir allerdings auch feststellen, dass viele Menschen aus den

gleichen Organisationen ehrliche und um das vorantreiben des Kampfes bemühte Menschen

sind, welche oft gar nichts von den Machenschaften ihrer Oberkopfeten wissen.

Wir haben erhebliche Zweifel daran, dass ein Klüngel der solchermaßen mit Staatsfunktionären

verwoben ist, wirklich einen ernsthaften und zum Erfolg führenden Kampf organisieren will.

Dazu kommt noch die abstoßende Art und Weise in der sich diese Leute auf alles drauf setzen

was sich gerade erfolgreich entwickelt.

 

Bei der Konferenz in Frankfurt vom 17./18.01. hat ein Teil der am putschartigen Vorgehen gegen

die Vorbereitung des 01.11. beteiligten sozusagen auf die Pfoten bekommen. Eine

überwältigende Mehrheit hat ihre Machenschaften teilweise zurückgeschlagen. Das erfreut uns

wirklich und bestätigt unsere Einschätzung, dass es genug ehrliche Kräfte gibt die solche üblen

Machenschaften zurückweisen können. Die Erfahrung lehrt aber, dass diese Leute nicht

aufgeben. In der Vorbereitung für die Demonstration für den 01.11.2003 haben sie einen

günstigen Zeitpunkt abgewartet, um in der kleineren Gruppe, die von der Aktionskonferenz

beauftragt war die Demonstration zu organisieren, putschartig alle Entscheidungsbefugnisse an

sich zu reißen.

Da eine der für den 03.04.2003 geplanten Demonstrationen wieder in Berlin stattfinden soll, ist

davon auszugehen, dass der bekannte Klüngel wieder versuchen wird alles unter seine Fuchtel zu

bekommen. Mehrheitsbeschlüsse einer Konferenz oder einer Vorbereitungsgruppe sind für diese

Leute nur dazu da, um sie mit Füßen zu treten. Unter Umständen wäre es sinnvoll

Kontrollmechanismen und Sicherungsbeschlüsse festzulegen.

 

Solch eine Haltung wie sie in Frankfurt von den Konferenzteilnehmern an den Tag gelegt wurde,

würde man sich auch von einigen sich als links oder sogar revolutionär verstehenden Gruppen

dieser Region wünschen. Obwohl diese mit Sicherheit einen weitaus besseren Einblick in die

Machenschaften des Klüngels und seinen Verbindungen mit Staatsfunktionären haben, halten sie

es bis heute leider nicht für nötig diese Angelegenheit zu thematisieren.

Man erfährt ja inzwischen, dass es in Gremien in denen der Klüngel zu Gange ist, schon beinahe

zu körperlichen Auseinandersetzungen gekommen ist. Das verwundert uns nicht, da stimmt ja

wirklich alles. Es stellt sich allerdings für uns die Frage wie unter diesen Bedingungen eine

Mehrheit der Bevölkerung gewonnen werden soll.

Da ist vieles äußerst abstoßend und wir hatten verschiedentlich schon den Eindruck, dass sich

Aktivisten (studentische und andere) eher zurückziehen, wenn sie solche Vorgänge erkennen,

und wenn sie oft genug an der Gummiwand, den dieser Klüngel darstellt, abgeprallt sind bei ihren

Versuchen hier etwas vernünftig auf den Weg zu bringen.

 

 

Einige Kollegen aus Berlin                                                                                                24.01.2004

 

 

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