Einige Gedanken .....

.....ÜBER die notwendigkeit die sorgen und nöte der bevölkerung ernst zu nehmen, sei sie deutschstämmig, türkischstämmig oder wie auch immer

Beitrag anlässlich der Flugblattaktion der SoL in Marzahn/Hellersdorf (Von der SoL auf Indymedia und Linksunten am 10.8.2013 veröffentlicht)

Dieses verkommene Pack, welches hier die Linien der Politik bestimmt, hat aus verschiedenen Gründen beschlossen sein vorgebliches Mitgefühl für Flüchtlinge in den Vordergrund zu stellen.

Dieselben Elemente, welche gnadenlos Jugoslawien bombardieren ließen um einer Menschenhändler-Mafia zu ermöglichen einen eigenen Staat zu gründen.

Die sich sofort lakaienhaft unterwürfig den USA angedient haben bei ihrem Überfall auf Afghanistan, bei dessen vorgegebenen Anlass es sich lohnt die Frage zu stellen, wem nutzte der Anschlag in New York und wer hatte beste Kontakte in die Führung der für den Anschlag verantwortlichen.

Diese Leute, die hier in unserem Land seit einiger Zeit massiv die frühkapitalistischen Verhältnisse wieder einführen,  mit der Arbeitslosigkeit bzw. mit Arbeitsplätzen für die im wahrsten Sinne des Wortes Hungerlöhne gezahlt werden.

Die ihre rückständige Öko-Ideologie in fanatischer Weise durchziehen, die dann dazu führt, dass sich viele Familien ihre Miet- bzw. Wohnkosten schon nicht  mehr leisten können. Diese Elemente, die hier der Bevölkerung immer mehr ihre kapitalistische Fratze zeigen, entdecken plötzlich ihr Herz für Flüchtlinge.

Dass nicht jeder Mensch in den unteren und mittleren Schichten der Bevölkerung die Dinge im Detail durchschaut, davon muss man ausgehen. Dass aber Menschen nachdenklich werden, wenn sie hier seit diversen Jahren verstärkt an den Rand gedrängt werden und ihnen die existenziellen Grundlagen genommen werden, liegt doch auf der Hand. Und dass sie dann ein Problem damit haben, wenn sich führende Politiker dieses Landes und dieser Stadt vorgeblich soviel Sorgen um Flüchtlinge machen, ist nur zu verständlich. Das wirft sowohl für die sogenannte Normalbevölkerung Fragen auf, sollte aber auch für Menschen, die sich als Linke verstehen, Fragen aufwerfen.

Die Bevölkerung Deutschlands ist in ihrer ganz überwiegenden Mehrheit nicht rassistisch. Wir können uns noch gut an die Zeit erinnern, als die offen rassistischen Pogrome vorwiegend durch die Gebiete der ehemaligen DDR tobten (Appell an die fortschrittlichen Menschen... http://www.einige-gedanken.de/Dokumente/Broschuere1.pdf)

Letzten Endes war es ein Großteil der Bevölkerung, der durch sein Auftreten gegen die faschistischen Mörder bei Demonstrationen und Lichterketten zu Hunderttausenden, wahrscheinlich sogar zu Millionen, die Serie beendete. Diese Manifestationen hatten verschiedene Auswirkungen, der Nazibande wurde deutlich gezeigt wie isoliert sie tatsächlich ist und diesem Staat und seinem Apparat wurde sinnbildlich in den Arsch getreten, damit er seiner vorgeblichen Verantwortung auch nachkommt.

Das war und ist nämlich ein entscheidender Faktor bei dieser Nazi-Problematik. Dieser Staat und sein Apparat hatten und haben nicht nur ihr Händchen über diese Mörderbande, sondern, wie man anhand der bisherigen Informationen über die NSU-Mörder-Bande ersehen kann, auch direkt am Geschehen mitgemischt.

In den neunziger Jahren war dieser Staat durch den Druck der Bevölkerung gezwungen nicht mehr so freundlich wie zuvor mit den Nazis zu verfahren, für die zarten Seelen der Nazis war das schon zu viel, waren sie doch liebevollere Behandlung gewohnt. Es gab damals durchaus einen Bruch, und insbesondere viele junge Leute, die irregeführt wurden, liefen den Nazis auch in erheblichem Umfang wieder davon.

Festzuhalten ist, ein Großteil der Bevölkerung hat dieses Vorgehen gegen die Nazis damals getragen. Teilweise in handfesten antifaschistischen Verbindungen, teilweise auch per Lichterketten oder Massendemonstrationen. Dieser Staat und sein Apparat wurden regelrecht vorwärts geprügelt um endlich dieser Nazi-Bande auf den Pelz zu rücken.

Die Mehrheit der Bevölkerung in diesem Land ist nicht rassistisch und schon gar nicht faschistisch. Die Nazis führen hier ein Schattendasein, das zwar für einige Menschen durchaus lebensgefährlich ist, aber einen wesentlichen Rückhalt in der Bevölkerung haben sie nicht. Die Frage ist allerdings, ob dies dauerhaft so bleiben wird, wenn die berechtigten Sorgen und Nöte der Bevölkerung nicht ernst genommen werden. Hier werden Teile der Bevölkerung terrorisiert durch Kräfte, die sich für etwas Besseres halten, für auserwählt oder mit der einzig richtigen Religion. Es werden deutschstämmige Menschen terrorisiert, aber auch diverse andersstämmige Menschen, die sich inzwischen als Deutsche verstehen (http://www.einige-gedanken.de/Dokumente/Verhaeltnisse_Deutschland.htm)

Die Verfolgung dieser Menschen, die solch einen Terror ausüben, wird von diesem Staat eher zögerlich ausgeübt. Das Verschleiern und entschuldigen solchen Terrors wird aber intensiv betrieben. Dies kann aber nichts daran ändern, dass viele Menschen genau diesen Terror tagtäglich erleben, sei es im Schwimmbad, in der Schule und bei vielen anderen Gelegenheiten. Wie soll sich das hier entwickeln, wenn jeder weiß, so und so ist das, aber in der öffentlichen Darstellung wird das Gegenteil daraus gemacht. Dies heißt tatsächlich Wasser auf die Mühlen der Nazis zu lenken.

Auch wenn wir mit den Genossen von SoL nicht in allen Punkten übereinstimmen, mit der Bevölkerung in Marzahn/Hellersdorf (und nicht nur dort) über ihre Besorgnisse zu reden, ist richtig. Auch dort leben nicht nur Rassisten oder Nazis, wie es von einigen Linken so gern dargestellt wird, allerdings oftmals auch bezogen auf ganz Deutschland.

Den Menschen in diesem Zusammenhang nahebringen mit welch perfiden Mitteln dieser kapitalistische Staat seine Machenschaften betreibt, kann nicht verkehrt sein.

Flüchtlingen in Not muss man natürlich helfen, sie auch vor Rassisten und Nazis schützen.

 

K. Lehmann                                                                                                     10.08.2013