Einige Gedanken .....

.....ÜBER DIE ARBEIT

Arbeit ist die Grundlage für menschliches Dasein, dadurch dass auf verschiedenste Weise Produkte und Werte geschaffen werden, bilden sie die Grundlage für unsere gesellschaftlichen Bedingungen. Arbeit ist die Voraussetzung  für die Schaffung von Industrie- oder Handelsbetrieben, für Wohnsiedlungen oder Universitäten. Die Erkenntnis dieser schlichten Wahrheit ist natürlich nicht auf unserem Mist gewachsen, wir wollten sie nur noch einmal als Erkenntnis der Menschheit betonen. Der überwiegende Teil der Bevölkerung sieht Arbeit als Lebensnotwendigkeit und betrachtet die großen oder kleinen Ergebnisse mit Befriedigung und Stolz. Tatsächlich ist es so, dass insbesondere mittels industrieller Produktion von einem arbeitenden Menschen erheblich mehr produziert wird als wie er verbrauchen kann.

Leider ist es aber auch so, dass die Menschen, die hier die Grundlagen der Gesellschaft erarbeiten, keinen Einfluss darauf haben was mit diesem enormen Reichtum geschieht. Ja es ist in dieser hier herrschenden kapitalistischen Gesellschaftsordnung sogar so, dass sich ein relativ kleiner Teil von Menschen dieses Landes den Großteil des erarbeiteten Reichtums einfach aneignet.

Ohne den Fleiß der Menschen, die für die Grundlagen der Gesellschaft arbeiten, gäbe es keine Grundlagen. Diejenigen, die sich hier oft genug in die Brust werfen mit dem Hinweis auf ihre Verdienste, sind einesteils Kräfte, welche sich auf den verschiedensten Ebenen ausschließlich mit dem Abschöpfen der geschaffenen Werte und mit dem Betrug an den arbeitenden Menschen befassen. Andere Kräfte aus Wirtschaft und der sogenannten Intelligenz übergehen oftmals in einer gewissen Borniertheit und Abgehobenheit, dass die Strukturen und Voraussetzungen für ihre gute Ausbildung eben auch von arbeitenden Menschen ermöglicht und geschaffen wurden. Unter solchen Bedingungen kehrt sich die Freude an der Arbeit dann allerdings in ihr Gegenteil.

DIE ARBEITENDEN MENSCHEN WUSSTEN SICH ZU WEHREN

So verstand man früher auch in unserem Land  Gewerkschaften als Organisationen, die solchen kapitalistischen Verhältnissen Grenzen setzen. Grenzen setzen in den alltäglichen Auseinandersetzungen, auch bei der Durchsetzung von Lohnforderungen oder besseren Arbeitsbedingungen, aber auch insofern, dass eine Überwindung der kapitalistischen Gesellschaftsordnung  Programm war.

Das war für die herrschenden Kreise durchaus eine massive Gefahr der entgegnet werden musste. So ist es auch zu erklären, dass wir abhängig Beschäftigten dieses Landes, aber auch durchaus die abhängig Beschäftigten anderer entwickelter Industrieländer, recht pfleglich von unserer Herrscherklasse behandelt wurden. Pfleglich im Vergleich zu dem was unseren Kollegen in den Ländern widerfuhr aus denen auch unsere Herrscherklasse soviel zusätzlichen Profit zog und weiterhin zieht, dass man meinte uns davon ein paar Brocken abgeben zu können.

Wie es den Kollegen in diesen Ländern ergeht, muss doch immer wieder mal berichtet werden, auch wenn wir da sicher nicht alles erfahren. Das Massaker an unseren streikenden südafrikanischen Kollegen im Herbst 2012, mit dutzenden getöteten Kollegen, ist aber ein prägnantes Beispiel dafür wie Profit im Kapitalismus durchgesetzt wird.

Unsere Kollegen werden oftmals wie Sklaven behandelt, die Arbeitsbedingungen sind menschenunwürdig und nicht selten lebensgefährlich. Die Absicherung dieser Ausbeutungsverhältnisse durch imperialistische Einflussnahme und  Bedrohung oder sogar die direkte Militärintervention einzelner imperialistischer Staaten, gehört dann sozusagen auch noch dazu. Sei es aus direktem Eigeninteresse oder auf Druck des Ober-Imperialisten dieser Welt, den USA.

Dies ist die andere Seite der Medaille von unserem verhältnismäßig guten Leben. Dazu gehört dann auch, dass wir uns durch unser Einlassen auf diese Verhältnisse selber die Beine weggeschlagen haben. Vor 20-30 Jahren waren hier noch relativ große, teilweise auch ziemlich kampfstarke Belegschaften vorhanden, bei denen solidarisches Handeln noch durchaus an der Tagesordnung war. Heute stehen wir doch in dieser Hinsicht oft vor einem Scherbenhaufen. Durch unser Dulden von De-Industrialisierung in unserem Land, durch Dulden von mannigfachen Spaltungen unter uns Kollegen (Ost-West, Zeitarbeiter, Leiharbeiter, Werksverträgler, und, und...), durch das Dulden der Einführung der Hartz-Gesetze, welche den Kapitalisten lange vermisste  Möglichkeiten der Ausbeutung und der Lohnkürzung eröffnet haben, stehen wir insgesamt mit dem Rücken zur Wand und müssen uns jetzt erst wieder Möglichkeiten schaffen um aus der Defensive heraus zu kommen.

WO LIEGEN DIE VERANTWORTLICHKEITEN

Diese Entwicklung hat ja nun nicht der einzelne Kollege an der Werkbank oder auf der Baustelle in erster Linie zu verantworten, das liegt schon im Wesentlichen in der Verantwortung von Gewerkschaftsfunktionären bzw. Funktionären anderer Organisationen, die sich vorgeblich das Wohl der Mehrheit der Bevölkerung auf die Fahnen geschrieben haben. Nur wir kommen nicht umhin uns um die wesentlichen Belange der Gesellschaft selbst  zu kümmern und dies ist durchaus auch selbstkritisch gemeint. Wir haben die Gewerkschaftsführungen, die wir verdienen, wir haben die Regierung, die wir verdienen und wir haben die Gesellschaftsordnung, die wir verdienen. Damit wollen wir sagen, dass wir die Dinge anpacken und verändern müssen, sonst wird sich an den für uns negativen Bedingungen nichts ändern, zumindest nicht zum Positiven.

Im Schatten dessen, dass wir hier so ein bisschen vor uns hingedämmert haben, waren die Herrschenden sehr fleißig. Sie haben unsere Kampfgrundlagen in vielen Bereichen neutralisiert und dies durchaus mit Unterstützung, bzw. mindestens mit stillschweigender Duldung der Gewerkschaftsfürsten. Man sehe sich in diesem Zusammenhang nur die Durchsetzung der Hartz-Gesetze durch diese SPD-Grünen-Truppe an. Es wird doch den unteren Schichten der Bevölkerung  regelrecht das Messer an die Kehle gesetzt. Ständiges Löhne drücken, Betriebsschließungen, vollkommen unsichere Arbeitsverhältnisse sind Beispiele dafür im Arbeitsleben.

Explodierende Kosten im Bereich der Energieversorgung, durch das rückwärts gewandte durchziehen ihres „Elitenprojekts-ökologischer Umbau der Gesellschaft“, durch die Ökokapitalistische Fraktion der Herrschenden (gibt es inzwischen eigentlich noch andere), hat schon sehr gravierende Auswirkungen. Im Weiteren werden die Auswirkungen noch viel dramatischer und zwar in allen Lebensbereichen und insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen.

Es finden staatlich propagierte sittliche Verwerfungen in unserer Gesellschaft statt bei denen wichtige Erkenntnisse aus der menschlichen Entwicklung einfach beiseite gewischt bzw. auf den Kopf gestellt werden. Dies geschieht wohl mit dem Ziel, insbesondere unsere Jugend, zu irritieren und gehört ebenfalls zur dekadenten Entwicklung, die hier stattfindet.

Da ist es dann allerdings auch nicht verwunderlich, dass die Bildungsmöglichkeiten, insbesondere von Kindern nicht so gut betuchter Teile der Bevölkerung,  systematisch sabotiert werden, das ist dann nur konsequent.

WAS TREIBT DIESE KAPITALISTENBANDE SAMT IHREM STAATSAPPARAT HIER EIGENTLICH

Diese hier herrschende Klasse ist praktisch mit ihrem Latein am Ende, sie flüchtet sich in weiten Bereichen in Rückschritt und Dekadenz. Statt hier mit den vorhandenen Möglichkeiten, insbesondere auch der Kernenergie, preiswerte Energie im Überfluss zur Verfügung zu stellen, wird eine künstliche Verknappung und eine wahnsinnige Verteuerung entfacht. Dies trifft sowohl die privaten Haushalte, teilweise auch schon  existenziell, trifft aber auch große  Bereiche der industriellen Ebene unseres Landes.

So muss man einfach mal feststellen, einige Kapitalisten haben in den Jahrzehnten des Klassenkampfes an denen sie beteiligt waren,  doch gelernt. Früher hieß es sinnbildlich, dass der Kapitalist für seinen Profit sogar den Strick verkauft, mit dem er aufgehängt wird. Heute  muss man feststellen, dass die Kapitalisten die Gefahr für die Herrschaft ihrer Klasse, welche ihnen durch preiswerte Energie im Überfluss droht,  und allen damit im Zusammenhang stehenden fortschrittlichen Entwicklungen erkannt haben und entsprechend handeln. Eine moderne Entwicklung in Wissenschaft und Technologie, die sich ungebremst entfalten kann, würde zwangsläufig zu einer Gesellschaftsordnung führen in der das Privateigentum an den gesellschaftlichen Reichtümern sich als absurd erweisen würde. Natürlich ist auch unser Beitrag in diesem Zusammenhang gefragt und notwendig. Unserer Meinung nach ist auch am Internet sehr gut erkennbar, wie rückständig und bremsend sich die Aufrechterhaltung des kapitalistischen Eigentumsbegriffs auswirkt. Die Schlachten, die da geschlagen werden, zeigen doch sehr deutlich wie überlebt dieses kapitalistische System ist.

Sie versuchen aber genau deswegen alles zurück zu prügeln was nach Fortschritt aussieht. So zerstören sie hier auch die Grundlagen, welche notwendig sind, um einem Land die Unabhängigkeit zu erhalten. Dazu gehört dann natürlich, dass man sich immer größere Mittel woanders klauen muss; dafür müssen dann auch unsere Kollegen in anderen Ländern bluten. So kommt es, dass immer häufiger militärisch gegen Bevölkerungen anderer Länder vorgegangen wird, welche sich entweder direkt gegen solche Auspressung wehren oder deren Land eine strategische Rolle im Kampf um die Einflussgebiete spielen. Teilweise ist ja unsere herrschende Klasse schon selbst sehr fleißig bei diesen Verbrechen, oft genug sind sie aber auch nur blöd genug um sich vom Ober-Kapitalisten und Ober-Aggressor dieser Welt, den USA, für deren Interessen benutzen zu lassen.

KÖNNEN WIR DIESE VERHÄLTNISSE WEITER DULDEN

Wir sind hier scheinbar ein bisschen unaufmerksam und müde gewesen, weil hier eine gewisse Zeit für uns so eine Art Kuschelkapitalismus geherrscht hat, das rächt sich jetzt im nationalen wie im internationalen Maßstab. Die Entwicklung, die in den letzten 20-30 Jahren stattgefunden hat, ist doch dramatisch und insbesondere für die abhängig Beschäftigten sehr bedrohlich. Sich nicht zu kümmern hat sich als absolut falsch erwiesen, wir müssen uns dringend um die gesellschaftlichen Belange kümmern.

Nun ist es ja so, dass es punktuell durchaus Widerstand und Bewegung gibt, nur leider wird die Vorgehensweise gegen die Kapitalisten oftmals noch im wesentlichen von Kräften gesteuert, deren Interessen sonst wo liegen, aber nicht bei der Durchsetzung unserer Interessen. Es sei in diesem Zusammenhang  beispielsweise an diese Auseinandersetzungen erinnert:

Bosch-Siemens-Hausgerätewerk (BSH):  Viele Kollegen waren äußerst empört über die Sabotage, die von führenden IG-Metallfunktionären im Herbst 2006  an ihrem Kampf verübt wurde. Ihre Empörung haben sie damals auch sehr Eindrucksvoll in die Öffentlichkeit getragen.

CFM (ausgegliederter Betriebsteil der Charité): Statt mit allen Charité-Kollegen Verbesserungen durchzusetzen, werden die CFM-Kollegen allein gelassen und können unter diesen ungünstigen Voraussetzungen, trotz mutiger und langer Streikkämpfe 2011, keinen wesentlichen Erfolg erringen.

Opel Bochum: Überzeugungsarbeit innerhalb der gesamten Opel-Belegschaft wäre notwendig gewesen (und nicht nur bei Opel) dahingehend, dass man sich die Erpressungsversuche der Kapitalisten nicht länger gefallen lassen darf. Stattdessen werden faule Kompromisse geschlossen, die Kollegen in Bochum, die eine richtige Haltung eingenommen haben, werden schmählich im Stich gelassen. Die nächste Erpressung ist damit schon vorprogrammiert.

Diese Beispiele sind nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was sich Gewerkschaftsfürsten hier erlauben. Mauscheln und kaupeln mit den Kapitalisten und ihrem Staatsapparat gehört doch hier in gewisser Weise zur Tagesordnung, das müsste doch eigentlich auch den ehrlichen und engagierten Funktionären gegen den Strich gehen.

Wir haben das an verschiedenen Punkten schon bei anderen Gelegenheiten dargelegt, bestimmte Leute brauchen unsere Kontrolle und ermunternde Hinweise, damit sie ihre Aufgaben erfüllen. Insbesondere der Zusammenschluss auf internationaler Ebene muss endlich vorangetrieben und durchgesetzt werden. Wir, einfache Kollegen, haben doch mehr Gemeinsamkeiten mit unseren Kollegen in ähnlicher oder sogar schlechterer Lage in anderen Ländern, als wie mit den Arbeiteraristokraten unseres Landes. Erweisen sich Kräfte, die vorgeblich unsere Interessen vertreten, als unfähig oder sogar unwillig, so muss man ihnen den Weg weisen bzw. sie durch Kollegen ersetzen, die oben genanntem Anspruch gerecht werden. Wir haben da scheinbar etwas versäumt, lasst uns Kraft und Mut schöpfen aus den Kämpfen unserer Kollegen auf internationaler Ebene.

Wir haben auch keine Alternative, außer wir degenerieren zu bettelnden Speichelleckern. Die herrschende Klasse arbeitet seit längerem daran hier die frühkapitalistischen Verhältnisse des vor-vorherigen Jahrhunderts wieder einzuführen, das immer militärischer und brutaler werdende Auftreten der Staatsmacht spricht doch eine deutliche Sprache. Die immer stärker werdende Bespitzelung der Bevölkerung bestätigt dies auf einer anderen Ebene.

Wir kommen nicht umhin Kämpfe zu führen, Kämpfe um unsere Rechte zu verteidigen, aber eben auch um eine fortschrittliche Gesellschaftsordnung zu erringen. Das, was hier zurzeit abläuft, ist total rückwärts gewandt und wird, wenn wir es nicht stoppen, zu unserer Verelendung und in letzter Konsequenz zu Kriegen der Kapitalisten führen, welche mit Sicherheit über das hinausgehen, was sie im Moment schon  rund um den Erdball anzetteln.

EINIGE KOLLEGEN AUS BERLIN                                                                                                                                          19.4.2013

 

V.i.S.d.P.:. K. Lehmann         mail:einige-gedanken@t-online.de      www.einige-gedanken.de