EINIGE GEDANKEN…..

 

…..ÜBER GEWERKSCHAFTEN UND DEREN KÄMPFE

 

Kein vernünftiger Mensch wird bestreiten, dass es eine Notwendigkeit für die Existenz von Schutz- und Kampforganisationen der arbeitenden Menschen gibt, es sei denn derjenige steht sowieso auf der anderen Seite der Barrikade und nimmt naturgemäß eine feindselige Haltung in dieser Frage ein. Dies gilt selbst in unserem Land, in dem zumindest die Führungen der bestehenden großen Gewerkschaften eher die Interessen des Kapitals und des von ihm geschaffenen kapitalistischen Staatsapparates im Blick haben, denn die Interessen der in den Gewerkschaften organisierten  Kollegen, von den Interessen der Gesamtheit der abhängig Beschäftigten mal ganz zu schweigen.

 

Die Menschen, welche in unserem Kollektiv zusammenkommen, konnten diesbezüglich teilweise über Jahrzehnte mannigfache Erfahrungen sammeln. Sei es als Gewerkschafter, oder als Funktionsträger derselben. Sei es als einfacher Betriebsrat, oder auch als Funktionsträger in demselben. Sei es in betrieblichen, oder Tarifkämpfen, oder auch bei Tarifverhandlungen. Jeder von uns konnte so einiges an Erfahrungen und Erkenntnissen aus dieser Praxis mitnehmen.

 

Fazit: In diesen doch teilweise recht mitgliederstarken Organisationen liegt doch einiges erheblich im Argen. Von innerorganisatorischer Demokratie kann oftmals gar nicht die Rede sein, nicht selten werden Beschlüsse und Vorgehensweisen der Mitglieder einfach mal so beiseite gefegt. Bei wichtigen gesellschaftlichen Themen, wie der sogenannten Energiewende, Klimakatastrophenhysterie, oder der Panikverbreitung bezüglich einer Viruserkrankung, werden die einfachen Mitglieder sicherheitshalber erst gar nicht nach ihrer Meinung befragt.

Die Haltung eines beträchtlichen Teils des Funktionärsapparates wird den einfachen Mitgliedern und wahrscheinlich auch einigen unteren Funktionären mal so nebenbei übergestülpt.

 

In den oben erwähnten Funktionen und Auseinandersetzungen wurde dies immer wieder schmerzhaft deutlich und es wurde deutlich, dass die erste Hürde, die kämpferische Kollegen zu überwinden haben, der oftmals sehr heftige Widerstand von nicht allen, aber doch sehr vielen Funktionären der eigenen Gewerkschaft ist. Funktionäre welche sich scheinbar als Bollwerk für das bestehende kapitalistische System, aber auch als Garanten für die Ruhe in den Betrieben verstehen. Und ist das schon auf der unteren Funktionärsebene ein echtes Dilemma, so wird es in der Spitze der Gewerkschaften doch wirklich dramatisch. Das hat zwar nicht nur damit zu tun, dass heutzutage und schon seit einiger Zeit solche „Spitzenkräfte“ nicht unbedingt aus der Basis der Gewerkschaften hervorgegangen sind, sondern nach abgeschlossenem Studium, oder einer anderen eher Gewerkschaftsfernen Tätigkeit in den Funktionärsapparat gewechselt sind. Allerdings gibt es auch genügend aus der Arbeiterschaft aufgestiegene Gewerkschafter, die ihre Herkunft verraten haben und sich dem herrschenden System andienen. Das ergibt dann ein Konglomerat welches oftmals sehr „erfolgreich“ die Bestrebungen von Kollegen für Verbesserungen sabotiert bis offen bekämpft.

 

Ein paar Beispiele welche eben auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben und nicht nur mit dem direkten betrieblichen Kämpfen zu tun haben:

 

-       Diese abgehobene Nomenklatura war mit daran beteiligt den ersten völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg zu ermöglichen (Im Bündnis mit weiteren Imperialisten).

 

-       War massiv daran beteiligt, die unsäglichen Hartz-Gesetze zur Knebelung und Schlechterstellung der hier arbeitenden Menschen zu etablieren.

 

-       War massiv daran beteiligt, hier eine moderne Energieversorgung vorerst mal abzuwürgen, was erhebliche Auswirkungen insbesondere für Arbeitnehmerhaushalte hat.

 

-       War und ist massiv daran beteiligt, bei diversen Versuchen die gesellschaftlichen und kulturellen Belange dieses Landes zu pervertieren.

 

-       War und ist äußerst aktiv, bei dem Bestreben in diesem Land die Klimakatastrophenhysterie zu befördern.

 

-       Und ist aktuell ein williger Helfershelfer bei dem Versuch, die Gesamtgesellschaft einem scharfen diktatorischen Regime unter dem Deckmäntelchen des Gesundheitsschutzes zu unterwerfen.

 

So ist es im Weiteren auch nicht verwunderlich, dass diese Nomenklatura offenbar bereit ist, erkämpfte Errungenschaften von Arbeitnehmern, wie Lohnfortzahlung und Datenschutz zu opfern. Die angeblich ja so harsche Kritik des DGB-Vorsitzenden an diesen Plänen, ist kritisch betrachtet eigentlich eine Aufforderung an den kapitalistischen Staatsapparat die Impfpflicht einzuführen. Das würde natürlich den Lohnklau bei Quarantäne und die Aufweichung des Datenschutzes bei Arbeitnehmern erheblich erleichtern und da geht es natürlich nicht nur um Corona.

So ist unserer Meinung nach die brutale Realität innerhalb der Gewerkschaften und da haben wir ja nur einen Bruchteil dessen aufgeführt, von dem was da tatsächlich an Schweinereien abläuft. Trotzdem sind die hiesigen Gewerkschaften ja Massenorganisationen mit mehreren Millionen Mitgliedern und die grundlegende Zielstellung ist ja auch eine richtige und notwendige. Was von einer bestimmten Funktionärsclique daraus gemacht wird, ist ja eine ganz andere Geschichte. Und jede Gewerkschaftsbewegung hat eben auch die Führung die sie verdient, genau wie jede Bevölkerung die Regierung hat die sie verdient. Wenn wir solchen, teils reaktionären Entwicklungen und Verhältnissen nicht entgegentreten, müssen wir uns eben auch nicht wundern, wenn es ist wie es ist.

 

Wir haben durchaus einen Eindruck davon, wie es in Teilen der Bevölkerung aussieht und auch in unterschiedlichen Betrieben. Nur Zornausbrüche, oder die in der Tasche geballte Faust werden da wohl nicht weiterhelfen. Dieses ganze versiffte, dekadente und perverse Geschwafel, vermengt mit weiterer rückwärtsgewandter Propaganda, trifft doch inzwischen bei einem erheblichen Teil der Bevölkerung auf Verachtung und Wut, bei vielen Kollegen sowieso. Und das Verhalten welches solche Reaktionen hervorruft, wird ja leider von nicht wenigen Funktionären der Gewerkschaften an den Tag gelegt. Aber da befinden sie sich auch auf einer Linie mit den Funktionären aller im kapitalistischen Staatsapparat etablierten Parteien, von ganz rechts bis vorgeblich links. Nur das muss von uns Kollegen auch endlich mal in die Hand genommen werden und es findet ja auch statt, aber leider noch zu wenig.

Die Gewerkschaftsebene ist doch eine gute Möglichkeit, hier mal tatsächlich eine sichere und kämpferische Basis zu schaffen. Das beträchtliche Teile des Funktionärsapparates ihr schändliches Werk weiterhin betreiben können, ist doch nicht in Stein gemeißelt.

 

Ein gutes Beispiel dafür, wie es tatsächlich auch gehen kann, was Gewerkschaft sein könnte und sein sollte, ist ja der Kampf der GDL, sowohl in der Vergangenheit wie auch im gerade recht erfolgreich beendeten Arbeitskampf. Nun wird auch in dieser Organisation nicht alles im grünen Bereich sein. Aber zwischen dem Vorgehen dieser Organisation und zwar Mitgliedern, wie auch Funktionären, im Verhältnis zum Vorgehen anderer hiesiger Gewerkschaften, liegen denn doch Welten und das liegt mit Sicherheit bei Letzteren im Wesentlichen nicht an den einfachen Mitgliedern. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die GDL mit unsäglicher Hetze und heftigen Angriffen konfrontiert ist, weil sie hier die mehr oder weniger stillschweigende Kumpanei von Gewerkschaftsführungen, Parteien des kapitalistischen Staatsapparates, Kapital und Betriebsleitungen durchbricht und diese Bande durch ihre charakterfeste und konsequente Haltung öffentlich vorführt. Und so ist es erst recht nicht verwunderlich, dass neben der Medienhetze und der Hetze durch Politiker, nicht wenige der übelsten Angriffe eben auch gerade aus dem Personenkreis von vorgeblichen Gewerkschaftern stammen. Das ist eigentlich nur folgerichtig.

 

Verwundert musste man sich allerdings die Augen reiben, bezüglich des Engagements und der oft auch sehr guten Aktionen, bezüglich der aktuellen Streiks im Berliner Gesundheitswesen. Nachdem die dort arbeitenden Kollegen in den unterschiedlichsten Bereichen über zig Jahre hinweg hängen gelassen wurden, nicht nur von den politisch Verantwortlichen dieser Stadt, sondern auch von Gewerkschaftsfunktionären verächtlich behandelt und deren Kämpfe sabotiert wurden, scheint sich da ja im Moment etwas gewandelt zu haben. Liegt das nun am kämpferischen Vorbild des Arbeitskampfes der GDL- Kollegen, oder ist der Druck im Kessel einfach zu stark geworden? Jedenfalls ist das ausdrücklich zu begrüßen, dass an dieser Stelle ein massiver Arbeitskampf geführt wird und man kann nur hoffen und dabei helfen, dass dieser in möglichst breiten Kreisen der Bevölkerung unterstützt wird.

 

Den streikenden Kollegen in diesen Bereichen, kann man aber nur raten, wenn sie es nicht sowieso schon wissen, vorsichtig und misstrauisch zu sein.  Diverse Funktionäre werden es ehrlich meinen. Diejenigen Funktionäre aber, die über Partei, oder sonst wie mit dem hiesigen Staatsapparat verbandelt, verfilzt, verschwippt oder verschwägert sind, haben berechtigte Forderungen schon in der Vergangenheit abgebügelt und verraten. Sie werden keine Hemmungen haben, Sabotage zu betreiben und euch zu verarschen. Diese angeblich linke Stadtregierung, hat wenig mit Vorstellungen von ausreichenden Löhnen und erträglichen Arbeitszeiten am Hut, wie es eigentlich für Linke eine Selbstverständlichkeit ist. Sie haben euch in der Vergangenheit verarscht und machen es aktuell genauso. Sie kommen zu euren Versammlungen und heucheln Unterstützung, dabei sind sie es, welche die Zustände die ihr zu Recht beklagt, zu verantworten haben und sind auch diejenigen welche diese Zustände sehr schnell ändern könnten, wenn sie es denn wollten.

 

Es ist unverändert so, dass wir weiterhin kapitalistische Verhältnisse haben, wir mit unserer Arbeit die gesellschaftlichen Grundlagen für alles schaffen. Nur wir können nicht darüber entscheiden, wie sich diese Gesellschaft entwickelt. Unterm Strich kommen für uns sinkende Löhne, unerträgliche Arbeitszeiten, explodierende Mieten und Wohnungsnot, staatliche Willkür auf diversen Ebenen und eine stetig anwachsende Kriegsgefahr heraus. Sollen wir das wirklich noch weiter so laufen lassen.

 

International entwickelt sich gerade eine Bewegung für bürgerliche Demokratie, insbesondere in den entwickelten Industriestaaten wie Deutschland, Frankreich, Italien, Schweiz, Australien und diversen weiteren Staaten. Die Menschen gehen oft massenhaft auf die Straße, um sich gegen die diktatorischen Maßnahmen des Corona-Regimes zur Wehr zu setzen. Die herrschenden kapitalistischen Cliquen gehen oftmals äußerst brutal gegen diese protestierenden Menschen vor und das hat teilweise schon einen Ansatz von Bürgerkriegscharakter. So wie es im Moment aussieht, ist es wohl auch nur eine Frage der Zeit, wann in einigen dieser Staaten scharf geschossen wird von den staatlichen Bütteln, wenn dies nicht sogar schon stattgefunden hat und in bekannter Manier verschleiert wird.

 

Die arbeitenden Menschen dieser Welt und auch speziell dieses Landes, haben doch ebenfalls berechtigte Anliegen und Forderungen, über das Anliegen für bürgerliche Demokratie weit hinausgehend. Aber bürgerliche Demokratie wieder zu erzwingen, wäre ja keine schlechte Voraussetzung für weitere fortschrittliche Kämpfe und da ließen sich unter Umständen auch aus eher bürgerlichen Schichten der Gesellschaft Menschen über einen solchen Kampf gewinnen.

Also man muss wieder mal feststellen liebe Kollegen und Gewerkschafter, es gibt weiterhin viel zu tun. Aber das kann Menschen, die Arbeit gewohnt sind, ja auch nicht erschrecken.

 

In diesem Sinne.

 

 

EINIGE KOLLEGEN AUS BERLIN       24.9.2021