EINIGE GEDANKEN…..

…..ÜBER DEN AKTUELLEN KAMPF DER DEUTSCHEN HAFENARBEITER

 

APPELL AN DIE ARBEITENDEN, FRIEDLIEBENDEN UND FREIHEITSLIEBENDEN MENSCHEN IN DIESEM LAND

 

Der Kampf der Hafenarbeiter in verschiedenen Hafenstädten ist offensichtlich ein Kampf, welcher gewisse starre Strukturen und eine gewisse Friedhofsruhe in diesem Land durchbricht. Dieser Kampf beinhaltet für die herrschende Klasse und insbesondere die direkt davon betroffenen Kapitalisten, offensichtlich eine beträchtliche Gefahr. Dass ihnen dieser Streik erheblich an die Nieren geht, zeigt sowohl der Einsatz ihrer Justiz, um selbst das mehr als dürftige Streikrecht dieses Landes noch zusätzlich auszuhebeln und zeigt auch noch viel mehr der Angriff auf die demonstrierenden Hafenarbeiter, durch ihren Polizeiapparat. Denn solche Qualität und Zuspitzung hatten Tarifkämpfe lange nicht gehabt. Allerdings muss auch erheblicher Druck im Kessel sein. Wir hatten uns schon gewundert, wie fest die Verdi-Funktionäre bisher geblieben sind in der Auseinandersetzung. Das ist ja auch nicht so selbstverständlich, eher das Gegenteil. Wer aber gesehen hat, wie entschlossen die Kollegen auf die Polizeiübergriffe reagiert haben, kann sich leicht ausmalen, vor welchen Schwierigkeiten gewisse Gewerkschaftsfunktionäre stehen, wenn sie ihre üblichen Verrätereien durchziehen wollen. Wobei wir uns auch sicher sind, dass es auch noch andere, die Interessen der Kollegen tatsächlich vertretende Funktionäre gibt und es mit zunehmenden Kämpfen hoffentlich auch immer mehr werden. Dafür werden die jeweiligen Kollegen schon sorgen. Selbstverständlich ist der Kampf der Hafenarbeiter um mehr Lohn in jedem Fall berechtigt und sollte konsequent durchgeführt werden. Die Solidarität aller arbeitenden und fortschrittlichen Menschen dieses Landes, sollte ebenfalls selbstverständlich sein.

 

DIE VERHÄLTNISSE SIND UNERTRÄGLICH…

 

…und sie werden von Tag zu Tag unerträglicher. Die ökonomischen Bedingungen sind schon heute für viele Menschen nicht mehr zu stemmen. Schon für die nächste Zeit ist vorauszusehen, dass ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung in Massenarbeitslosigkeit, Armut und Obdachlosigkeit versinkt. Und man ist fast geneigt zu sagen, wenn es nur das ist, dann hätten wir vielleicht sogar noch Glück gehabt. Wenn man gleichzeitig feststellen muss, mit welcher Vehemenz gewisse Elemente hier einen europaweiten, eventuell sogar einen weltweiten Krieg bemüht sind vorzubereiten. Diese abgehobene, dekadente, teilweise skurrile und weltfremde Führungsschicht dieses Landes ist dabei, zumindest unser Land gegen die Wand zu fahren. Zu befürchten ist allerdings, dass dies eine beträchtliche Zahl von weiteren Ländern betreffen wird. Sie legen Vorgehensweisen an den Tag, bei denen man sich fragt, sind die nur noch irre oder wessen fünfte Kolonne ist das? Nicht nur, dass sie schon mit ihrer sogenannten Energiewende hier den Ruin vorbereitet haben, jetzt setzen sie noch zusätzlich einen drauf, indem sie selbstmörderisch, zumindest für unser Land, eine künstliche Energieknappheit und einen wirtschaftlichen Niedergang erzeugen, der seinesgleichen sucht.

 

Das kann doch aber auch nicht alles nur Blödheit sein, denn so blöd ist diese Bande, zumindest ja teilweise auch nicht. Aber es war ja schon vor der Corona-Diktatur erkennbar, dass dieses kapitalistische System ziemlich am Ende ist. Wahrscheinlich eine der größten, oder sogar die größte Krise im Kapitalismus, hatte sich ja schon abgezeichnet. Da kam eine neue Form von Grippe gerade recht, um diesen Virus einerseits die Schuld am Niedergang der kapitalistischen Verhältnisse in die Schuhe zu schieben und andererseits der Mehrheit der Bevölkerung gleich mal beizubringen, wie in Zukunft mit ihr umgegangen wird in kapitalistisch/imperialistisch entwickelten Staaten.

 

Jene Bevölkerungskreise, welche Kritik übten, oder sich sogar zur Wehr setzten, wurden durch einen militarisierten und brutalen Polizeiapparat rigoros unterdrückt. Ein Vorspiel für Hamburg? Wofür noch?

Inzwischen bereitet man sogar militärische Kräfte für den Inlandseinsatz vor, naiv wer da an Katastrophenschutz denkt. Dramatische Entwicklungen finden diesbezüglich statt und man gewinnt immer mehr den Eindruck, dass diese Bagage es tatsächlich auch auf einen Krieg ankommen lassen will, um aus ihren systemischen Krisenverhältnissen irgendwie rauszukommen. Selbst beim Vorgehen der russischen Führung bezüglich der Ukraine, kann man eine solche Haltung nicht ausschließen, Russland ist ein kapitalistischer Staat und hat mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie andere kapitalistische Staaten. Da war schon in der Vergangenheit für solche Elemente Krieg eine scheinbare Lösung und daran hat sich offensichtlich auch nichts geändert.

 

DER KAMPF MUSS AUFGENOMMEN WERDEN

 

Wir wissen aus unserer politischen und gewerkschaftlichen Praxis und diversen Kontakten in die Gesellschaft hinein, dass es eine große Unzufriedenheit in der Bevölkerung mit den gesellschaftlichen Verhältnissen gibt. Viele Menschen haben das Gefühl hier fast ersticken zu müssen an der Unterdrückung, die eine abgehobene, dekadente und sich teilweise in Perversionen verlierende gesellschaftliche Kaste ausübt. Das hat sich schon während der Corona-Diktatur bemerkbar gemacht, da konnte die herrschende Klasse aber noch spalten. Hamburg ist unserer Ansicht nach aber ein Zeichen für eine Veränderung in der Hinsicht. Das systematische ruinieren dieses Landes wird weiteren Widerspruch und Widerstand in der Bevölkerung hervorrufen. Sicher haben wir hier äußerst negative Voraussetzungen, bezüglich der Gewerkschaftsapparate und dessen, was sich als Linke ausgibt, oder tatsächlich begreift und einem scheinbar zu allem entschlossenen kapitalistischen Staatsapparat, der dies tatsächlich auch in den letzten zweieinhalb Jahren mehr als deutlich gemacht hat.

 

Aber wer will schon als Sklave leben? Insofern stellt sich doch gar nicht die Frage, ob man den Kampf aufnimmt, sondern lediglich die Frage wie kann man die vorhandenen Probleme diesbezüglich am besten lösen. Und da hätten wir als olle, oder auch weniger olle Gewerkschafter, welche an betrieblichen, gewerkschaftlichen und anderen gesellschaftlichen Kämpfen teilgenommen haben und teilnehmen, schon den einen oder anderen Vorschlag zu machen.

 

Den Gewerkschaftsapparat an seinen vorgeblichen Ansprüchen und der Satzung packen. Kämpferische Funktionäre stützen, zaudernden in den Arsch treten, verkappte Figuren der Kapitalisten, beziehungsweise des kapitalistischen Systems rausschmeißen. Verbindungen schaffen von Betrieb zu Betrieb, von Sparte zu Sparte und auch innerhalb der Gesellschaft und am besten international. Die üble Separierung der Kämpfe um Lohn, oder Arbeitsplatzerhalt durch Gewerkschaftsbonzen auf einzelne Betriebe, oder Sparten unterbinden und diesen das Handwerk legen. Ist das partout nicht möglich in dieser Form, in diesen Gremien vorzugehen, parallel dazu Strukturen schaffen und die angepasste Bande damit unter Druck setzen. Sportvereine, Mieterverbände und andere gesellschaftliche Zusammenschlüsse versuchen zu nutzen, um den Druck gegenüber den Herrschenden zu erhöhen. Massenstreiks und Massendemonstrationen organisieren, wären sicher auch notwendige und wirksame Maßnahmen.  Und vielleicht sollte in diesem Zusammenhang ja auch mal wieder darüber nachgedacht werden, wie wir eigentlich leben wollen, welches gesellschaftliche System wir wünschen. Das derzeitig herrschende, kapitalistische System, hat doch dermaßen deutlich gemacht, dass es nicht mehr zukunftsfähig ist und nicht mehr geduldet werden darf.

 

Am besten wäre natürlich, wenn es eine Kraft gäbe, welche klare Vorstellungen von einer Zukunft ohne Ausbeutung des Menschen durch den Menschen hätte. Kann die Linke dieses Landes das noch leisten? Zu wünschen wäre es auf alle Fälle. Die vielen Menschen, welche die hiesigen Verhältnisse nicht mehr ertragen wollen und können, sollten aber sowieso nicht darauf warten, wie sich das entwickelt, sondern sich unabhängig davon gesellschaftliche Standpunkte erarbeiten, die insbesondere die arbeitenden Menschen  dieses Landes vorwärts bringen können und im günstigsten Fall sogar die ganze Menschheit.

 

 

Einige Kollegen aus Berlin         15.7.2022

 

 

 

Ein kleiner Nachtrag

Wir sind nur eine kleine Gruppe von Menschen, die sich hier äußern.  Wir sind nicht so vermessen, dass wir meinen, die Welt aus den Angeln zu heben mit unseren Ergüssen. Trotzdem halten wir unseren Appell für angemessen, auch aus der Erfahrung heraus, dass der eine oder andere angerissene Punkt doch aufgenommen wird. Gut wenn andere Menschen mehr und bessere Ideen haben wie wir gesellschaftlich vorankommen können. Vielleicht ist auch unser Beitrag dabei nützlich.