EINIGE GEDANKEN.....

 

.....zur Kundgebung der Siemens-kollegen am 23.11.2017 in berlin-Neukölln (kurze Anmerkungen)

 

Gut 2.500 Kollegen hatten sich am 23.11. zu einer Kundgebung gegen die Schließungspläne von Siemens versammelt. Einige hundert Kollegen waren mit 175 Fahrzeugen in einem Autokorso quer durch Berlin nach Neukölln zur Kundgebung gefahren. Teilnehmer kamen aus dem ganzen Bundesgebiet – Görlitz, Leipzig, Offenbach etc.

 

Die ganze Aktion wirkte sehr kämpferisch, speziell die gut organisierten und sehr disziplinierten Görlitzer Kollegen, die mit einigen hundert Teilnehmern vertreten waren, stachen da sehr positiv heraus. Unterstützt wurde diese Kundgebung zusätzlich von Kollegen anderer Betriebe, wie z.B. Osram, Coriant (ehemals Siemens), Continental (einschließlich IGBCE-Fahne) etc. und weitere Unterstützer wie z.B. von Verdi, Charite/CFM, Vivantes, GEW, NGG etc.

Unter den diversen Rednern waren Betriebsräte aus den Werken, Gesamtbetriebsrat, Gewerkschaftsjugend, IG Metall-Vertreter, aber auch Politiker wie der SPD Vorsitzende.

 

Der Zusammenhalt der Belegschaften auch unterschiedlicher Standorte wurde mehrfach auch auf Transparenten betont: „Wir werden uns nicht gegeneinander auspielen lassen!“

 

Fazit:

Es gibt eine Menge Kollegen, die bereit sind für unsere Interessen zu kämpfen, speziell unsere Kollegen aus Görlitz stechen hier deutlich positiv hervor. Das wird mit Sicherheit auch damit zusammenhängen, dass eine Werkschließung in Görlitz, gleichzeitig zum gesellschaftlichen Zusammenbruch in dieser Region führen würde. Das bedeutet automatisch, dass dies nicht nur ein Kampf um Arbeitsplätze, sondern um die Existenz in dieser Region bedeutet.

 

Das Vertrauen, dass manche Kollegen offensichtlich in die Herrschende Kaste dieses Landes setzen, sollte dringend überdacht werden. Immerhin sind es genau diese Herrschenden, die so tolle Überraschungen wie z.B. die Hartz-Gesetzte für uns im Gepäck haben. Warum sollte man also genau in solche Leute auch nur einen Millimeter Vertrauen investieren? Sie tragen doch auch die Hauptverantwortung für die teilweise Verelendung einiger Menschen unseres Landes.

Zusätzlich sind genau diese Leute verantwortlich für die Deindustrialisierung unseres Landes. Die Auswirkungen des asozialen Elitenprojekts „Energiewende“, trifft uns nicht nur hart im täglichen Leben, sondern sorgt logischerweise für weitere Deindustrialisierung. Auch unsere Kollegen von Thyssen Krupp, die sich zur Zeit ebenfalls im Kampf befinden, können ein Liedchen davon singen.

 

Der Zusammenschluss von Siemens-Kollegen ist ein Anfang, aber warum nicht Kollegen anderer Betriebe mit ins Boot nehmen – zusammen kämpfen. Der Kampf muss verbreitert werden, die Einbindung der Bevölkerung hierzu, z.B. über eine Großdemonstration am Wochenende, ist notwendig.

Der Zusammenhang zwischen dem Abbau von Arbeitsplätzen und der weiteren Verelendung weiterer Teile der Bevölkerung muss von uns herausgestellt werden. Das kann in keinem Fall irgendwelchen Bürgermeistern oder anderen Vertreter der Herrschenden Kaste überlassen werden, die hierfür ebenso die Verantwortung tragen.

 

Kämpfen wir gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft – Der Kampf gegen die asozialen Schließungspläne von Siemens sind nur ein Teil davon.

 

Tom Klare                                                23.11.2017