EINIGE GEDANKEN.....

 

.....über die verantwortung deutschlands

                                                                                     

Sie kann die Wut und Empörung nicht mehr wirklich verhindern, die Keule des angeblichen Antisemitismus, wieso sollten sich Menschen, die den Zionismus verurteilen, auch diesen Schuh anziehen. Wieso sollte ein Mensch, der das Zusammenschießen wehrloser Zivilisten als verbrecherische Unmenschlichkeit verurteilt, sich diesen Schuh anziehen. Solch ein Mensch wird in der Regel auch keine Probleme mit Menschen haben, welche den Semiten angehören, er wird oftmals selber einer sein.

 

Die Ablehnung und Verurteilung der kolonialistischen und rassistischen Ideologie des Zionismus hat nichts mit Antisemitismus, oder richtiger mit Judenfeindlichkeit zu tun. Im Gegenteil, eine große Anzahl jüdischer Menschen, vielleicht international sogar  eine Mehrheit, verurteilt die Verbrechen der Zionisten ebenfalls in aller Schärfe. Die Zionisten gleichzusetzen mit den Juden auf der Welt, wird aus gutem Grund von den Zionisten und ihren Wasser-trägern selbst betrieben. Das brauchen sie sozusagen wie die Luft zum Atmen um vorzugaukeln, dass sie den konzentrierten Willen aller jüdischen Menschen dieser Welt repräsentieren. Dies nutzen sie dafür um ihre Verbrechen möglichst ungestört ausführen zu können.

 

VERSUCH EINER BESCHREIBUNG DER ENTWICKLUNG

 

Hervorgerufen durch die Verfolgung und Diskriminierung von jüdischen Menschen in Europa, entwickelte sich eine Bewegung, die in Palästina einen neuen Staat Israel begründen wollte. Mit freudiger Unterstützung, diverser reaktionärer und rassistischer europäischer Kräfte, wurde diese Bewegung auf den Weg gebracht, Ausgangspunkt ist das Ende des 19. Jahrhunderts.

 

Ohne jegliche Rücksicht auf die ansässige palästinensische Bevölkerung, diverser Religionsrichtungen, wurde mit unterschiedlichen Methoden, teils schleichend, teils offen und brutal, ein ständiger Landraub palästinensischer Gebiete durchgeführt und dies findet bis heute statt.

 

Als dieser Kolonialplan auch in Deutschland auf den Weg gebracht wurde, war allerdings ein beträchtlicher Teil der Menschen  jüdischen Ursprungs, schon seit Jahrhunderten aufgegangen in der Gesellschaft und betrachtete sich, wenn es hochkam gerade noch als deutsche Juden, denn als jüdische Deutsche. Viele dieser Menschen hatten allerdings mit ihren religiösen Wurzeln schon länger gebrochen. Die Kultur, die Wissenschaft und Technik und nicht zuletzt die sozialistische Bewegung unseres Lande, sind doch damals und bis heute enorm befruchtet worden von den Beiträgen, die gerade auch Menschen jüdischen Ursprungs auf diesen Gebieten geleistet haben.

 

Diejenigen, die sich schon von ihrer Religion gelöst und den Kampf  in sozialistischen oder kommunistischen Organisationen gegen die kapitalistische Gesellschaftsordnung aufgenommen hatten, waren oftmals entschiedene Gegner einer reaktionären und rassistischen Kolonialbewegung und bekämpften diese auch politisch. Aber auch religiöse jüdische Menschen zeigten der Zionistenbewegung die kalte Schulter. Dies führte dazu, dass die Zionisten eine beträchtliche Verachtung, ja bis zu einem erheblichen Hass, auf diese jüdisch stämmigen Menschen entwickelten.

 

Da die Unterstützung durch jüdische  Menschen für einen Kolonialstaat Israel auch international eher zu wünschen übrig ließ, suchten sich die Zionisten andere Verbündete um ihren Plan doch noch zum Erfolg zu führen. Diverse internationale Reaktionäre und Rassisten, aber auch die deutschen Nazis, waren dabei behilflich, den Plan für einen Kolonialstaat Israel Wirklichkeit werden zu lassen. Insbesondere die Nazis waren ja ganz angetan von der Idee, die von ihnen verachteten und gehassten Menschen nach Palästina zu verbringen. Aber selbst die immer bedrohlicher werdende Situation in Deutschland unter den Nazis führte nicht zu dem erhofften massenhaften Ausreisen von jüdisch stämmigen Menschen. Wie diese Unmenschen von Nazi-Faschisten im Weiteren mit Menschen jüdischen Ursprungs  umgegangen sind, muss hier nicht weiter ausgeführt werden.

 

Erst der Massenmord an jüdischen Menschen und das Zusammenspiel mit Imperialisten und anderen Reaktionären führte nach der Niederschlagung der Nazis dazu, dass ohne Rücksicht auf die ansässige Bevölkerung in Palästina ein Kolonialstaat Israel errichtet wurde. In diesem herrscht ein Apartheid-System, in dem palästinensische Menschen weitestgehend rechtlos sind.

 

UNTER WELCHEN BEDINGUNGEN MÜSSEN PALÄSTINENSISCHE MENSCHEN LEBEN

 

Es herrscht im Kolonialstaat Israel ein System, in dem ständig, im kleinen wie im großen, Landraub betrieben wird. In dem Palästinensern ausreichend Wasser verweigert wird, in dem schwangere Frauen und natürlich auch andere Menschen, stundenlang an diversen Checkpoints aushalten müssen, weil sich die zionistische Soldateska darin gefällt, die Menschen zu demütigen. Wird eine Justiz praktiziert, die eine alte Frau zu einer hohen Strafe verurteilt, weil sie Freiheitskämpfern etwas zu essen gegeben hat, usw. usw.

 

Ist die zionistische Armee in ihrem Verhalten eigentlich schon brutal genug, wird sie doch noch oftmals übertroffen durch die Brutalität und Menschenverachtung zionistischer Siedlerbanden. Dass teilweise selbst von Armeeangehörigen Erschrecken und Empörung über die Vorgehensweise dieser Siedlerbanden geäußert wird, sagt ja eine Menge aus.

 

Die Zionisten machen keine Zugeständnisse, ihr Ziel ist Groß-Israel. Sieht man sich die Veränderungen der Gebiete an, die sie unter ihrer Kontrolle haben, springt ins Auge, dass sie unbeirrt und gnadenlos ihr Ziel anstreben. Und dies tun sie auch dann, wenn äußerst willfährige Figuren sich in der Führung der Palästinenser befinden. Es wird Land geklaut, es werden Fruchtbäume zerstört, es wird verhaftet,  gefoltert und es wird unentwegt getötet, unabhängig davon wie devot die jeweilige palästinensische Führung ist.

 

Die Vorwände, die sie für ihre Militärschläge bzw. den alltäglichen Terror brauchen, basteln sie sich zur Not selber. Immer dann, wenn es international gerade nicht so rund läuft für die Zionisten, bzw. wenn es die palästinensische Führung doch mal gewagt hat, etwas auf den Weg zu bringen, das die zionistischen Pläne durchkreuzen könnte. In solchen Situationen kann man in der Regel darauf warten, dass etwas passiert, was die Palästinenser in Misskredit bringt. Solche Vorfälle werden oftmals erst dann verständlich, wenn man sich fragt, wem diese Vorfälle eigentlich nutzen.

 

Und jetzt schießen sie zum wiederholten Male die Zivilbevölkerung Gazas  zusammen, der Anlass und Ausgangspunkt ist wieder mal äußerst dubios. Aber daran stört sich die „moralischste Armee“ der Welt nicht weiter. Das „moralische Vorgehen“ äußert sich dann insbesondere in Angriffen auf Krankenhäuser und mit Flüchtlingen überfüllten internationalen Einrichtungen. Verantwortliche dieser Einrichtungen beklagen oftmals nach den Bombardierungen, mit so vielen Toten, Verletzten und enormen Zerstörungen, dass sie doch die Koordinaten ihrer Hilfseinrichtungen an die israelische Armee geleitet haben.  Wir fragen uns inzwischen ob nicht genau dies der entscheidende tragische Fehler bei solchen Vorgängen ist.

 

Man muss es tatsächlich immer wieder feststellen, trotz dieser seit Jahrzehnten anhaltenden brutalen Unterdrückung haben die palästinensischen Menschen dies ausgehalten. Sie haben trotz aller Morde und des alltäglichen Terrors ihren Einsatz für die Befreiung ihres Landes nicht aufgegeben. Ein Volk, dass solche Belastungen erträgt, muss doch mit einem vernünftigen Programm in der Lage sein, hoffentlich über kurz, sicher aber über lang, das Ziel der Befreiung zu erreichen.

 

WIE KÖNNEN ANTIZIONISTISCHE MENSCHEN ISRAELS MIT DER SITUATION UMGEHEN

 

Menschen, gerade auch jüdischen Ursprungs, die es wagen, Kritik am Vorgehen der Zionisten zu äußern, bzw. auch nur Empathie für die zusammengeschossenen Zivilisten in Gaza empfinden, müssen äußerst vorsichtig sein. Faschistischer Terror ist inzwischen in Israel an der Tagesordnung, wenn man den Berichten, insbesondere jüdischer Menschen Israels, glauben darf und dies deckt sich mit unserer Einschätzung.

 

Der Befreiungskampf des unterdrückten palästinensischen Volkes ist berechtigt. Und man kann den gutwilligen Menschen Israels nur raten, sich mit den Menschen   zusammen zu schließen, welche die zionistische Unterdrückung beenden wollen, wie das auch schon in der Vergangenheit stattgefunden hat.

 

Dazu gehört allerdings auch, dass da eine Befreiungsbewegung agiert, die auf säkularer Basis ein gleichberechtigtes Leben für alle gesellschaftlichen Gruppen anstrebt. Also das genaue Gegenteil des zionistischen Systems, aber auch das Gegenteil eines wie auch immer benannten Gottesstaates von Islamisten.

 

IN WELCHER VERANTWORTUNG STEHT DEUTSCHLAND

 

Für Menschen Deutschlands muss es zwangsläufig auch eine wichtige Frage sein, wie es in Palästina weiter geht. Der Nazi- Faschismus, der in unserem Land für längere Zeit die Geschehnisse auf tragische Weise bestimmte, der von viel zu vielen, aber bei weitem nicht allen Deutschen Unterstützung hatte, spielt ja schon eine wesentliche Rolle für die jetzige Situation in Palästina.

 

Warum die Vernichtung von so vielen jüdischen Menschen durch die Nazis nun zwangsläufig dazu führen muss, das ein Volk welches dafür überhaupt keine Verantwortung trägt, dranglasiert und vertrieben wird, diese Logik erschließt sich uns nicht. Da wäre es ja irgendwie noch naheliegender wenn man in Deutschland für solche Zwecke einen Teil des Landes abgezwackt hätte. Ist natürlich auch unsinnig, aber warum palästinensische Menschen seit Jahrzehnten massiv darunter leiden müssen, dass es in Europa Judenfeindlichkeit gibt und dass es in Deutschland nicht rechtzeitig genug gelungen ist, dem Nazi-Faschismus den Garaus zu machen, ist auch nicht wirklich logisch zu erklären.

 

Der Befreiungskampf eines unterdrückten Volkes ist berechtigt. In heuchlerischen Reden wird dies aktuell gerade auch von Politikern unseres Landes mit getragener Stimme verkündet. Sie meinen allerdings den opferreichen  Kampf des polnischen Volkes im Warschauer Aufstand. Gibt es denn da einen Unterschied, sowohl in Palästina, wie auch damals in Polen erheben sich Menschen gegen eine Unterdrückung, die sie nicht mehr ertragen können und auch nicht mehr ertragen wollen. Der Unterschied besteht wohl nur darin, dass solch eine korrekte Haltung, wie zu Polen, heute billig für entsprechende Politiker Deutschlands zu haben ist.

 

Verantwortlich die Lehren aus der Vergangenheit unseres Landes und unseres Volkes zu ziehen, kann doch in diesem Zusammenhang nur bedeuten, sowohl den Befreiungskampf des polnischen Volkes zu achten und zu würdigen, aber eben auch den Befreiungskampf des palästinensischen Volkes. Dies sehen im Übrigen nicht wenige Menschen jüdischen Ursprungs in unserem Land ebenso.

 

EINIGE KOLLEGEN AUS BERLIN                                                              8.08.201