EINIGE GEDANKEN…..
…..ÜBER DAS GEDENKEN
aus Anlass des 80. Jahrestages des großartigen Sieges aller friedliebenden, antifaschistischen und fortschrittlichen Menschen dieser Welt, über den Nazifaschismus und vieler mit ihm verbundenen Reaktionäre und Faschisten. Im Besonderen seien in diesem Zusammenhang die Leiden, der Kampfesmut und die konsequente Niederschlagung dieser faschistischen Mörderbande durch die Völker der Sowjetunion und ihrer Roten Armee hervorgehoben. Die Völker der Sowjetunion haben den größten Blutzoll im Kampf gegen diese Antizivilisatorische Bestie erbracht. Die Rote Armee der Sowjetunion hat diese Bestie bis in ihr Nest zurückgeprügelt und ihr letzten Endes den Kopf abgeschlagen. Ohne den internationalen antifaschistischen Kampf, auch den Kampf deutscher Antifaschisten in seiner Bedeutung schmälern zu wollen, würden wir festhalten, dass die sozialistische Sowjetunion einen hervorragenden und entscheidenden Beitrag in diesem Kampf geleistet hat.
DAS GEDENKEN DIESBEZÜGLICH IST AUCH IN UNSEREM LAND SEHR VIELEN MENSCHEN EIN BEDÜRFNIS
Seit Jahrzehnten finden am 8. Mai, bzw. an den Tagen darum herum, unzählige Gedenkzeremonien im Lande statt. Insbesondere die Gedenkstätten für die Gefallenen der Roten Armee und ihrer Verbündeten, sind Anlaufstellen für zig Tausende, wenn nicht sogar zehntausende Menschen im Land. Diese Gedenkstätten sind auch in der Regel sehr würdig und lehrreich gestaltet. Und es sind oft tausende antifaschistischer Kämpfer dort beigesetzt, so dass sie auch tatsächlich gut geeignet sind für ein entsprechendes Gedenken. Das muss wohl so einigen äußerst reaktionären Elementen schon länger schwer im Magen gelegen haben, nur fanden sie scheinbar lange Zeit keinen Hebel um gegen dieses Gedenken vorgehen zu können. Eigentlich haben sie diesen Hebel auch heute nicht, weil es keine Berechtigung gibt, diejenigen Menschen zu belästigen und zu drangsalieren denen es um das Würdigen der Gefallenen im Kampf gegen den Nazifaschismus geht. Aber diese Reaktionäre, oder vielleicht sind sie auch noch Schlimmeres, haben sich jetzt eine Krücke geschaffen, die ihnen dabei helfen soll, das Gedenken einzuschränken, oder wenn möglich sogar zu verhindern. Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine soll solch eine Krücke sein. Diese Vorgehensweise ist allerdings auch äußerst durchsichtig. Da wird beispielsweise das Zeigen der russischen Fahne verboten. Nun gut, dies wäre vielleicht noch ein stückweit nachzuvollziehen. Dass aber ebenfalls das Zeigen der Fahne der Völker der Sowjetunion verboten ist, sowie Embleme und Bilder, die den historischen Akt der Niederschlagung des Nazifaschismus thematisieren, kann man logisch nicht nachvollziehen und deutet sehr stark auf ganz andere Beweggründe hin.
Die Sowjetunion war eine Union sozialistischer Republiken, zumindest zur Zeit des Kampfes gegen den Nazi-Faschismus. Russland ist ein kapitalistisch/ imperialistischer Staat, der eben auch eine ganz eigene Staatsflagge hat. Und wie sehr die dort herrschende kapitalistische Klasse tatsächlich zu den gesellschaftlichen Inhalten des Gedenkens in diesem Zusammenhang steht, sei mal sehr dahin gestellt. Sie können sich dem aber auch nicht entziehen, das könnte ihrem System tatsächlich das Genick brechen, bei der Verankerung dieses historischen Kampfes insbesondere in der breiten Masse der russischen Bevölkerung.
ÜBER DEN VERSUCH DEN GEDENKENDEN DAS GEDENKEN AUSZUTREIBEN
Seit Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine benutzt, wie oben angeführt, ein wesentlicher Teil der herrschenden Klasse diesen Krieg als Vorwand, um hier im Lande in einer abscheulichen und verkommenen Weise gegen die Menschen vorzugehen, die an diesem Gedenken teilnehmen wollen. Dies war schon am 3. Mai vor dem sowjetischen Ehrenmal im Tiergarten an der Straße des 17. Juni zu beobachten, ist aber eigentlich bei fast jeglichem Gedenken diesbezüglich zu beobachten. Im Tiergarten musste eine ganze Litanei an Verboten vorab verlesen werden. Unter anderem auch das Verbot des Vortragens des Liedes „Der Heilige Krieg“ in jeglicher Form und Sprache. Darauf würden wir später noch einmal detaillierter eingehen. Auch hier im Tiergarten fanden diverse Belästigungen und Drangsalierungen durch die Polizei des kapitalistischen Staatsapparates bei diesen doch überwiegend sehr betagten Menschen statt.
Aber die Krönung der Verkommenheit stellte für uns tatsächlich die Situation am 8. Mai am sowjetischen Ehrenmal in Treptow dar. Der gleiche Polizeiapparat, der sich bekannter Maßen nicht in der Lage sieht, die Bevölkerung hier auch nur ansatzweise vor kriminellen Attacken ausreichend zu schützen, war mit einem ähnlichen Massenaufgebot vor Ort, der schon im obigen Kontext festgestellt werden konnte, die latschten sich sozusagen schon gegenseitig auf die Füße. Diese Bürgerkriegsarmee, welche ja auch immer aufgefahren wird, wenn es um wichtige Anliegen der herrschenden kapitalistischen Klasse geht, war nicht nur im Umfeld der Gedenkstätte zu hunderten verteilt, sondern bespitzelte und belästigte auch innerhalb der Gedenkstätte mit größeren und kleineren uniformierten Trupps die gedenkenden Menschen. Dazu kamen dann noch ganze Kohorten von getarnten Polizeikräften, welche die Gedenkenden belauerten und umschlichen, um möglichst sofort eingreifen zu können, wenn irgendjemand eine der deklarierten „Straftaten“ begehen würde, wie beispielsweise das Zeigen der Fahne der Völker der Sowjetunion, oder das Absingen eines bekannten antifaschistischen Liedes.
Der Zugang zur Gedenkstätte war durch Polizeigitter bis auf einen kleinen Zugang versperrt. An diesem Zugang war ebenfalls Polizei postiert, welche die ankommenden Menschen taxierte und teilweise Taschenkontrollen durchführte. Für den Innenbereich hatte man sich noch besondere Provokationen einfallen lassen, gleich am Eingang flatterten den Menschen ukrainische Flaggen entgegen. Direkt am Aufgang zur Kleinen Gedenkhalle unter dem Bildnis des Sowjetsoldaten mit dem deutschen Kind im Arm, wo viele Menschen anstanden, befanden sich Pro-ukrainische Provokateure mit Stellschildern. Links und rechts zu den Gedenkblöcken hin nochmals Gruppen von Pro-ukrainischen Provokateuren mit großen Ukraine-Fahnen. Diese Pro-ukrainischen Elemente waren teilweise sehr durchtrainierte Männer im wehrfähigen Alter, was auch einen gewissen Widerspruch darstellte, weil man sich unwillkürliche fragte, was machen die eigentlich hier? Sie alle waren aber auf jeden Fall gut geschützt durch Polizei in Uniform und Zivil. Wir haben lange nicht mehr so viele „Zivis“ gesehen, muss wohl sehr wichtig gewesen sein dieser Auftrag.
So wird wohl jeder Mensch, der eine Vorstellung von einem würdevollen Gedenken hat, zu dem Schluss kommen müssen, dieses war eigentlich unter solchen Bedingungen nicht möglich. Trotzdem scheint der Plan der Herrschenden irgendwie doch nicht aufzugehen diese Menschen vom Gedenken abzuschrecken, obwohl solch verkommene Vorgehensweise nun schon seit Beginn des Krieges stattfindet. Denn es werden wohl sicher tausende, vielleicht zehntausende Menschen über die letzten Tage verteilt gewesen sein, die sich eben durch die Willkür des kapitalistischen Staatsapparats nicht einschüchtern ließen. Wir haben das Geschehen am 8. Mai in einem Zeitraum etwa von 13:00 – 16:00 Uhr beobachtet und es waren Massen die da kamen, gedachten, Blumen ablegten und wieder gingen, sozusagen Welle auf Welle. Viele blieben auch über einen längeren Zeitraum in der Gedenkstätte. Irgendwie erinnerte uns das Ganze an die Umgangsweise mit der jährlich stattfindenden Manifestation zu Ehren von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Die Versuche des kapitalistischen Staatsapparates mittels Abschreckung und Einschüchterung die Menschen zu vertreiben, sind ja auch bei diesen Manifestationen unzählbar, aber eben auch genauso wirkungslos.
Interessant vielleicht noch bezüglich der Pro-ukrainischen Provokateure die ja sicher auch das eine oder andere richtige Argument bezgl. Russlands Angriffskrieges vorbringen, fragt man sie aber nach ihrer Haltung zum Faschisten Bandera, wird es oftmals etwas wirr. Ganz heißes Pflaster, da geht dann die Stotterei los und man versucht sich in Ausflüchten zu retten. Offen leugnen wollen sie ihren hochverehrten Faschisten allerdings nicht mal alibimäßig, wahrscheinlich wegen der anwesenden Kumpane. Über so eine Haltung ist schon der ehemalige ukrainische Botschafter Melnyk gestolpert. Aber das solch eine Haltung ihnen bei aufgeklärten Menschen schadet, weiß diese Bande natürlich auch. Das macht das kapitalistische Russland zwar nicht besser und seinen Angriffskrieg auch nicht, aber es zeigt auch, man muss schon genauer hinsehen. Und wenn man das tut, kann man eigentlich nur den Eindruck gewinnen, dass diese Bande nicht zum Gedenken da ist, sondern zur Provokation.
Sie wedelten den Leuten teilweise mit ihren Ukraine-Fahnen, bzw. teilweise mit NATO-Fahnen vor dem Gesicht herum (bezieht sich auch auf andere Gedenkstätten), wohl in der Hoffnung die Vorlage für einen Polizeieinsatz herbei zu provozieren. Es wird ihnen evtl. auch nicht schwergefallen sein, die Würde dieser Gedenkstätten zu verletzen, wahrscheinlich sind es auch gar nicht IHRE Gedenkstätten. Denn wofür so viele ukrainischstämmige Soldaten ihr Leben gegeben haben, nämlich im Kampf gegen den Faschismus, auch dem ukrainischen Faschismus des Bandera und seiner Bande, den Verbündeten des Nazi-Faschismus, das sind ja wahrscheinlich gar nicht ihre politischen Grundlagen. Der Botschafter Melnyk bspw. hat es sich ja nicht nehmen lassen, das Grab des Faschisten Bandera, der in Deutschland beigesetzt ist, zu besuchen und diesen zu ehren, so hat eben jeder seine Vorbilder. Unschwer dann aber auch zu erkennen wie man entsprechende Figuren einordnen muss. Es werden neben diesen provokativen Elementen sicher auch eine große Anzahl weiterer ukrainischstämmiger Menschen vor Ort gewesen sein. Allerdings werden die meisten Ukrainer mit diesen provokativen Elementen, zumindest inzwischen, ebenfalls starke Probleme haben. So kann man schon seit geraumer Zeit erkennen, dass es nur eine Handvoll Figuren bei solchen oder ähnlichen Gelegenheiten sind, die provozieren.
EIN GEFÄHRLICHES LIED
Wie gefährlich ein Lied doch sein kann, insbesondere einem System, das ja ständig mit Kriegstreiberei und Faschismus schwanger geht, wird unserer Meinung nach durchaus deutlich daran, wie sich die herrschende Nomenklatura zu dem wie im Weiteren zitierten Lied verhält. Jegliches Vortragen in Gesang und Text ist bei Gedenkkundgebungen zur Zerschlagung des Nazifaschismus verboten. Es ist auch verboten diesen Text in anderen, beispielsweise der deutschen Sprache vorzutragen. Es muss also ein wirklich gefährliches Lied sein. Am besten man sieht sich den Text etwas genauer an, vielleicht kann man dadurch auch dessen Gefährlichkeit erkennen. Entstanden ist dieses Lied wenige Tage nach Beginn des Überfalls Nazideutschlands auf die Sowjetunion.
„DER HEILIGE KRIEG“ (Text: Wassili Lebedew – Kumatsch / Musik: Alexander Alexandrow / deutsche Fassung: Stephan Hermlin).
Die Schreibweise des Textes ist wie im Original.
Steh auf, steh auf, du Riesenland!
Heraus zur großen Schlacht!
Den Nazihorden Widerstand!
Tod der Faschistenmacht!
Zur 1. Strophe: Dieser Text beinhaltet den Aufruf, sich dem faschistischen Aggressor, der das Land überfallen hat, entgegen zu stellen. Unsere Einschätzung zum Text der ersten Strophe, können eigentlich nur Erzreaktionäre, bzw. Faschisten fürchten.
Den Würgern bieten wir die Stirn,
Den Mördern der Ideen.
Die Peiniger und Plünderer,
Sie müssen untergehn
Zur 2. Strophe: Hier wird nicht nur der faschistische Überfall thematisiert, sondern die „Mörder der Ideen“. Wir würden das als eindeutige fortschrittliche Positionierung verstehen, scheinbar die Erzreaktionäre und Faschisten ebenso.
Die schwarze Schwinge schatte nicht mehr
Uns überm Heimatland.
Und nicht zertrete mehr der Feind
Uns Feld und Flur und Strand.
Zur 3. Strophe: Hier wird die Angst der überfallenen Bevölkerung und die Zerstörung, die durch den faschistischen Aggressor bewirkt wird hervorgehoben. Nur allzu berechtigt, auch hier können sich eigentlich nur Erzreaktionäre und Faschisten angegriffen fühlen.
Wir sorgen dafür, dass der Brut
Die letzte Stunde schlägt.
Den Henkern ein- für allemal
Das Handwerk jetzt gelegt!
Zur 4. Strophe: Hier wird dem faschistischen Aggressor entschiedener Widerstand und sein unweigerlicher Untergang angekündigt. Wer kann damit ein Problem haben, außer Erzreaktionäre und Faschisten?
Refrain
Es breche über sie der Zorn
wie finstere Flut herein.
Das soll der Krieg des Volkes,
Der Krieg der Menschheit sein.
Zum Refrain: Es geht dem Dichter und den Liedermachern nicht nur um den Kampf der Sowjetunion gegen die Okkupation des Landes durch den Nazifaschismus, sondern es soll eben auch der „Krieg der Menschheit sein“, der Krieg für den Fortschritt und gegen faschistische Barbarei, wahrhaft internationalistisch.
Nun mag manche Person der heutigen Zeit gewisse Probleme mit der Wortwahl der damaligen Zeit haben, wir hätten z. B. auch ein Problem mit dem Titel „Der Heilige Krieg“, aber da muss man ja auch die Zeit berücksichtigen in der der Text entstanden ist. Man muss ebenfalls berücksichtigen, dass ein sehr großer Teil der Bevölkerung für diesen sogenannten „Vaterländischen Krieg“ mobilisiert werden musste. Und das würden wir mal behaupten, ist ja tatsächlich sehr erfolgreich gelungen. Nicht nur, dass die faschistischen Horden aus dem eigenen Land geprügelt wurden, sie wurden gleich bis nach Berlin zurückgeprügelt und dort wurde den Nazifaschisten ein letzter entscheidender und vernichtender Schlag versetzt.
Nun sollte sich jeder aufgeklärte und kritische Mensch mal überlegen, warum dieses Lied auf so entschiedenen Hass und das Verbot durch die kapitalistische Nomenklatura stößt, Inhalt und Sinn dieses Textes liefern dafür eigentlich keine Berechtigung. Es sei denn, solche Kräfte haben nicht nur ein ernstes Problem mit der Niederschlagung des Nazi-Faschismus im Jahre 1945 und vielleicht auch schon wieder eigene Welteroberungspläne, zumindest aber Kriegsgelüste im Pakt mit dem Rest der räuberischen Nato-Bande. Das würde dann auch zu der aktuellen allgemeinen Kriegstreiberei, der seit einiger Zeit verstärkten Ausbeutung und der zunehmenden Unterdrückung durch den kapitalistischen Staatsapparat und seiner Unterdrückungsorgane passen.
Einige Kollegen aus Berlin 10.5.2025
Für Interessierte: Das Lied in Russisch, vermischt mit deutschem Sprechgesang:
Ernst Busch - Der heilige Krieg (youtube vom 25.07.2018)